Rappelborn
„Der Gemeindebrunnen, der bei der Benutzung ein klapperndes Geräusch erzeugte, wird noch heute „Rappelborn“ genannt."
(zitiert aus der Chronik von Bornich, Seite 247)
Der Rappelborn wurde im Zuge der Dorferneuerung 1985 renoviert. Die Fördertechnik ist zum Teil noch sichtbar. Der Brunnenschacht selbst ist heute verschlossen.
Meine Erfahrung mit dem Rappelborn (erzählt von Friedel Becker)
Als ich ein kleiner Junge war, mussten meine älteren Brüder und ich, immer dann, wenn die Wasserleitung mal wieder kaputt war und das Trinkwasser abgestellt wurde, an den Brunnen im Dorf Wasser holen gehen. Unser „Hausbrunnen“ war „Nochersch Born“ oder noch besser „Schmidnochersch Born“. Das Wasser war für unseren Ackergaul Ella, die Kühe und Schweine bestimmt. Für unsere Familie wurde das Brunnenwasser abgekocht.
Aber nicht nur unsere Familie, auch die „Himberjersch Gor“ und de „Auchust Pat“, ältere Leute, die selbst keine Kinder hatten und nicht mehr so mobil waren, wurden von uns versorgt. Sie wohnten in der „Scheierngass“ (heute Kauber Straße) direkt gegenüber vom Rappelborn.
Der hatte auch schon bessere Zeiten gesehen und war in einem angsteinflößenden Zustand. Das Dach war weg, der Brunnenschacht offen und nur durch eine dünne Stange („en Bohnegert“) gesichert. Zum Wasser holen stand man auf einem wackeligen Brett und bediente von da eine Kette, die auf einer eisernen Rolle an einem Querbalken hing. Wenn man einen Eimer voll Wasser hochzog, beförderte man gleichzeitig den zweiten Eimer nach unten, eigentlich eine solide Technik. Aber durch den schlechten Zustand des ganzen Bauwerkes rappelte und quietschte es schon sehr, wenn die Kette über die Rolle gezogen wurde. Weil ich damals noch klein und auch nicht kräftig gebaut war, machte es mir große Mühe den vollen Eimer, vom Brunnenschacht weg, auf den festen Boden zu ziehen. Bei jedem Eimer und nachlassender Kraft wuchs daher die Angst in den Brunnen zu fallen.
Das ist der Rappelborn vor der Erneuerung in seinem alten maroden Zustand.
Eigentümer: Gemeinde Bornich
Koordinaten: 50.126211 7.768213
Quellen: Chronik von Bornich, Friedel Becker
Fotos: Martin Kubat, Gustav Leonhard